Speicheldrüsen-Erkrankungen

Die Mundhöhle wird von vier großen und unzähligen kleinen Speicheldrüsen befeuchtet, die dafür täglich 0,5 bis 1,5 Liter Speichel produzieren. Der Speichel spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Nahrungsaufnahme, der Einleitung des Verdauungsprozesses, beim Schutz der Zähne und in der Abwehr von Erregern.

Der Speichel hat im Wortsinn die Aufgabe die Nahrung „einzuspeicheln“, um sie kau- und schluckfähig zu machen. Dem Speichel sind zudem Enzyme beigemischt, welche die Verdauung einleiten. Der Speichel besitzt überdies Abwehrstoffe, die auch eine sehr wichtige Bedeutung bei der Abwehr von Bakterien und Viren haben. Speichel hat also nicht nur eine Schutzfunktion, eine Abwehrfunktion, eine Verdauungsfunktion, er ist auch ist für die Geschmacksempfindung erforderlich.

Speicheldrüsen erkranken meistens an Entzündungen, die Sialoadenitiden genannt werden. In diesem Zusammenhang können sich Zysten, also kleine Blasen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind, oder Abszesse (Eiteransammlungen) bilden. Bei entzündlichen Erkrankungen der Speicheldrüse ist der Mundboden meist schmerzhaft angehöht, unter der Zunge erscheint der Ausführungsgang gerötet. Bei entzündlichen Erkrankungen der Ohrspeicheldrüse scheint diese mumpsartig hinter dem Ohr angeschwollen. Auch die Wange schwillt an. Auf Druck kann sich Eiter im Bereich der Wangeninnenseite in Höhe des Oberkiefers entleeren. Speicheldrüsen-Erkrankungen können auch schon im frühen Kindesalter vorkommen (Mumps).

In geringerer Häufigkeit werden auch Speichelsteine diagnostiziert. Die Steine können das Ausführunggangsystems einer Speicheldrüse verstopfen und dann zu schmerzhafeten Schwellungen führen, was sich insbesondere beim Essen bemerkbar macht. Es kommen aber auch zu gut- oder bösartigen Tumoren, die sich durch Schwellungen und Vorwölbungen bemerkbar machen.

Bei Beschwerden in der Mundhöhle, die sich nicht innerhab von zehn Tagen zurückbilden, ist eine ärztliche Kontrolle unerlässlich. Ein wichtiges Ziel der Behandlung ist es, die Ursachen zu finden und zu bekämpfen. Abwehrsysteme und Stoffwechselerkrankungen müssen medikamentös kontrolliert werden. Wenn Bakterien die Ursache sind, ist eine Antibiotikatherapie notwendig. Sind verschiebene Medikamente für die niedrige Speichelproduktion verantwortlich, müssen sie durch andere ersetzt werden. Liegen andere Ergebisse vor, können Medikamente verschrieben werden, welche die Speichelproduktion erhöhen. Selbstredend sind bei größeren Bescherden auch Schmerzmittel angezeigt.

Speichelsteine oder Tumoren werden in unserer MKG Praxis-Klinik oder durch Prof. Dr. Dr. Eichhorn, der eine Beleg-Abteilung am Zollernalb Klinikum leitet, auch im Balinger Krankenhaus operativ entfernt. Bei solchen Einfriffen werden auch Eiteransammlungen vom Perateur geöffnet.